Doktor No’s Fußball –
Lexikon
siehe auch:
Die Reise unserer Jungs nach
Brasilien bis ins legendäre Maracana-Stadion in Rio de Janeiro, also, um
es deutlich zu sagen, in den Fußball-Himmel, hat vielseitige,
selbstverständlich v.a. großartige Spuren hinterlassen. Ich möchte hier einer
Spur nachgehen, die, wie ich glaube, nicht nur für mich, ziemlich beeindruckend war.
Ich denke dabei an die zahlreichen Fans auf Straßen und Plätzen bei Public
Viewing und in den vielen Kneipen und Bars. Da hat man gesehen, wie sie jubeln
und wie sie schreien. Die Fernsehsender wollten immer wieder neue Plätze
zeigen, so als ob der Jubelschrei dabei stets anders intoniert und in jeder
Stadt neu erfunden würde. Bei diesen Bildern und auch in meinem privaten Umfeld
ist mir aufgefallen, dass es viele last-minute-Fans gab. Ich meine vor allem
die zahlreichen jungen Mädchen und Frauen, die man auf den Bildschirmen sah,
mit passender Fanschminke und Fahnen dekoriert (vielleicht, mit Verlaub, auch
ältere Damen, diskreter postiert, zu Hause). Irgendwie sind doch sehr viele auf
die Begeisterung und auf den Party-Zug aufgesprungen (man will ja kein gutes
Fest verpassen), häufig jedoch ohne eine blasse Ahnung von Fußball zu haben.
Ich habe gehört, dass sogar die Frage gestellt wurde: wie lange dauert so ein
Fußballspiel überhaupt?
Hier will ich Abhilfe
schaffen. Die Begeisterung dieser last-minute-Fans könnte ja überdauern und
sozusagen in ein längerfristiges Interesse am Fußballspiel münden. Dazu gehören
aber profunde Kenntnisse, um im kleineren und größeren Kreis elegant und
selbstbewusst mitreden zu können.
Hierzu habe ich mir das
Copyright und die Exklusivrechte eines legendären Selbsthilfewerkes,
das “Doktor No's Fußball-Lexikon“, gesichert, welches ich hier
nun teilen möchte.
Auch Männer schauen manchmal
gerne rein.
(Für die Übermittlung weiterer Stichpunkte für das Lexikon wäre die Autorin
dankbar, bitte als Kommentar einfügen.
Doktor No’s Fußball –
Lexikon
siehe auch:
Beim Fußball geht es
einerseits um das Spiel, andererseits um den Kommentar dazu. Dieser ist ebenso
wichtig wie das, was auf dem Platz läuft. Der Bereich des Fußballs hält hierzu zahlreiche
Redewendungen bereit, die es auch dem spielerisch weniger versierten Zuschauer
leicht machen, sich als Versierter zu outen. Der Fußballer liebt eine
klare und nicht allzu künstlerische Sprache (denn er „gibt die Antwort lieber
auf dem Platz“). Daher kann jedermann die Fußballsprache leicht erlernen.
Dieses Lexikon soll eine Lernhilfe sein.
Abhaken geistige Tätigkeit eines Spielers, manchmal auch
seiner gesamten Mannschaft, kurz nachdem ein Spiel verloren ging oder zwar
gewonnen wurde, aber „eine blamable Vorstellung“ war, so dass es nur mit Glück
gewonnen werden konnte. Vor dem Abhaken muss das Spiel allerdings
noch analysiert werden.
Abseits ist entweder eine “Falle”
oder, wenn „die Abwehr geschlafen hat“, hat einer nicht
aufgepasst und „das Abseits
aufgehoben“. Typische
Spielergattung: Lahm. Hat man bei seiner Abseits-Einschätzung falsch
gelegen, gibt es noch die Möglichkeit, dass es „passives Abseits“ war. Sooo passiv ist der Spieler
meistens nicht, zumindest muss er auf dem Platz rumstehen, um im passiven
Abseits zu sein, aber er hat nicht „aktiv in das Spiel eingegriffen und
auch nicht den Torhüter irritiert“.
Abtasten nennt man die langweilige Phase eines Spiels,
während derer sich beide Mannschaften nichts trauen. Keiner will einen
Fehler machen, denn „wenn
jetzt einer Mannschaft ein Fehler unterläuft, wird der gnadenlos bestraft“. Dauert das Abtasten das ganze
Spiel über, dann spricht man auch davon, dass unter dem „taktischen
Geplänkel beider Mannschaften der Spielaufbau leidet“.
Arschkarte etwas unelegante Bezeichnung
für die rote Karte, die den Spieler mit einer unbarmherzigen Symbolkraft vom
Platz befördert. Steckt in der Gesäßtasche des Schiedsrichters. Hat außerdem
Eingang in die gehobene deutsche Umgangssprache bekommen.
Auflaufen nennt man die
zielgerichtete Fortbewegung der Mannschaft zwischen Verlassen der Kabine und
Aufstellung auf dem Rasen. Die Spieler gehen nicht auf den Rasen, sie „laufen
auf“.
Austanzen
siehe „verladen“.
Außen eine der wichtigsten Vokabeln überhaupt.
Grundsätzlich sollte eine Mannschaft (es sei denn, sie spielt traumhaft und
liegt schon 3 : 0 vorne) „mehr
über die Außen kommen“. Grammatikalisch
ist hier einiges im Argen. Man kann darunter wohl die außen postierten Spieler
verstehen (typische Spielergattung: Beck). Am Ende flanken sie dann den Ball
nach innen (wenn´s klappt).
Auswechslung es gibt rühmliche
Auswechslungen („stehende Ovationen“), die man oft daran erkennt, dass der Spieler
von der gesamten Bank nicht nur abgeklatscht, sondern umarmt wird. Der Spieler
hat sich „aufgeopfert und in den Dienst der Mannschaft gestellt“ oder (bei Stürmern beliebt) „ein Tor und eine Torvorlage
geliefert“. Bei unrühmlichen Auswechslungen handelt es sich im
Extremfall um eine „Höchststrafe“ oder eine „Majestätsbeleidigung“. Weiß man nicht, warum ein Spieler vom
Trainer ausgewechselt wird, ist es „vielleicht
eine Verletzung“ oder „der Spieler konnte nicht
wirklich Akzente setzen“.
Ball
begeht ein Spieler der favorisierten Mannschaft ein fragliches
Foul, dann hat er aus Sicht des Fans „nur den Ball gespielt“ und dabei den Gegner nicht treffen
wollen. Der Ball ist meistens weiß. Wenn es schneit, ist er rot. Dies soll
farbpsychologisch Wärme signalisieren, hilft aber auch deswegen, weil man den
Ball dann besser sieht.
Laut C.G. Jung symbolisiert
der Ball den männlichen Samen, und alle Männer auf dem Platz versuchen
unablässig unter Ausschaltung ihrer Konkurrenz, diesen sicher
unterzubringen. Das Tor symbolisiert die weibliche Gebärmutter. Es kann
eigentlich nicht so schwer sein, ihn „reinzumachen“. Vor allem, wenn man allein vor dem Tor
steht. Trotzdem kommt es in manchen Spielen wiederholt vor, dass er nicht
reingeht. Das Tor ist dann „ wie vernagelt“ und es „soll offensichtlich einfach
nicht sein“.
Ballack gut aussehender knapp 38-Jähriger.
Außerdem spielte er gut Fußball. Bei jeder dritten Kameraeinstellung, die einen
wichtigen Schuss oder Freistoß des Sachsen zeigte, kommentierte der Sprecher
Ballacks Namen mit der Bemerkung: „vielleicht der torgefährlichste
Mittelfeldspieler der Welt“. Ballack
hat drei Kinder mit Simone, einer Kellnerin aus Kaiserslautern, welche ihm von
seinem damaligen Trainer empfohlen wurde. War lange nicht verheiratet. Daher
Quell unerfüllter Träume seiner weiblichen Fans, die darin eine
Bindungsschwäche (bei ihm) erkannten und eine Chance (für sich) witterten,
Fußballbraut zu werden. Neuerdings sind derlei Träume wieder durchaus
realistischer geworden, da Ballacks Ex lieber bei Tanzshows auftritt als weiter
seine Frau zu geben.
Basti siehe auch Stichwort
“Schweini“.
Befreiungsschlag hoher Ball, der weniger künstlerisch aussieht
und oft im dankbaren Publikum untergeht. Solche Bälle werden bevorzugt
gespielt, wenn „das Spiel
jetzt für die Mannschaft zu einer Abwehrschlacht geworden ist“.
Beidfüßig zwar hat jeder Spieler zwei Füße. Aber
nicht jeder schießt mit beiden gleich gut. Solche Spieler sind beidfüssig.
Typische Spielergattung: Schürrle, der blonde Hüne. Beidfüßigkeit ist eine Gabe
der Natur, die nicht jedem gegeben ist (siehe auch Lahm).
Blick es ist wichtig, dass ein Spieler „den
Blick für den mitgelaufenen Mitspieler“ hat. Sonst kann seine
Aktion eigensinnig werden und er bleibt glücklos.
Breitmachen wenn der Trainer am Spielfeldrand ständig
landvermessende Armbewegungen macht und die Mannschaft gerade den Ballbesitz
hat, dann will er, dass seine Spieler „das
Spiel breit machen“. Aber Achtung: es gibt auch Situationen, da
müssen die Spieler „die Räume eng machen“; das ist dann der Fall,
wenn sie nicht im Ballbesitz sind.
Clever als clever gemacht gilt, es, wenn der Spieler „seinen Körper geschickt zwischen Ball und Gegner schiebt“ (Gütezeichen für erfahrene Spieler auf Weltklasse-Niveau). Als clever gilt es auch, wenn ein Angreifer es schafft, trotz aussichtsloser Situation „immerhin noch einen Freistoß“ (wahlweise: eine Ecke) rauszuholen“.
Diver (engl. für Taucher) wird nicht gesagt, sondern durch Körpersprache dem Schiedsrichter und dem diver mit einer typischen Bewegung beider Hände vorgemacht; bedeutet, dass man annimmt, der Gegenspieler, der gerade umgefallen ist, hat nur „markiert“. Auffallenderweise kommt die diver-Situation besonders häufig vor in Strafraumnähe bzw. aus guten Freistoß – Distanzen. Spieler, die häufige diver sind, „fallen leicht“. Gehören sie zur favorisierten Mannschaft und hat der Schiedsrichter nicht gemerkt, dass Sie sich haben fallen lassen, dann „haben sie das geschickt gemacht“ und „clever einen Freistoß rausgeholt“. Typische Spielergattung früher: alle Italiener (genetisch bedingt). Typische Spielergattung heute: durch die Globalisierung, die auch vor dem Fußball nicht halt macht, nicht mehr national gehäuft, sondern individuell. Ich sage nur: Müller.
Dümpeln wenn das Spiel „vor sich hindümpelt“,
kann man schnell ein Bier holen gehen. Meistens warten die Spieler, dass die
gegnerische Mannschaft einen Fehler macht. Keiner traut sich anzugreifen.
Manchmal handelt es sich hierbei auch um sog. Sommerfußball (siehe dort).
Gegenteil sind Spielphasen, in denen „beide Mannschaften jetzt mit
offenem Visier kämpfen“.
Dunkelgelb gefühlte Farbe einer gelben Karte, die beinahe auch
als rote Karte hätte gegeben werden können. Handelt es sich um den Spieler der
favorisierten Mannschaft, dann „hat der Schiedsrichter mit dieser Karte
Fingerspitzengefühl bewiesen“, „zu diesem frühen Zeitpunkt des
Spiels“. Handelt es sich
dagegen um einen Spieler der gegnerischen Mannschaft, dann „hätte der Schiedsrichter hier
konsequenter pfeifen müssen“.
Dunkelrot Farbe, die sich sowohl auf Trikots findet
(z.B. Portugal), als auch die gefühlte Farbe einer roten Karte sein kann.
Im letzteren Falle handelt es sich um die Folge eines „hässlichen Fouls“
von „der Sorte, die wir nicht auf dem Fussballplatz sehen möchten“.
Ecke gemeint ist hier nicht die Spielfeldecke,
sondern der Eckball. Entsteht, wenn ein Stürmer zwar zu blöd war, den Ball
reinzumachen, aber clever genug, einen Mitspieler anzuschießen, bevor er
es aufgibt. Dann „hat er eine Ecke rausgeholt“.
Ehrenkodex besagt, dass dann, wenn ein Spieler der
gegnerischen Mannschaft auf dem Platz liegt und behandelt werden muss, der Ball
freiwillig ins Aus geschossen wird. Anschließend gibt ihn die gegnerische
Mannschaft freiwillig wieder zurück. Wird der Ehrenkodex nicht beachtet, pfeift
der Teil des Publikums, der die Mannschaft des verletzten Spielers
favorisiert. Der andere Teil pfeift auch, weil er das Ganze sowieso nur
für einen Versuch hält, das Spiel zu verzögern.
Eigensinnig Bezeichnung für einen Stürmer, der vor
dem Tor steht und den Ball „nicht
an den besser postierten Spieler“ abgibt,
woraufhin er die Torchance vergibt. Es sei denn, der Ball geht rein, dann „hat er das Weltklasse gemacht“.
Einwechslung
wechselt
ein Trainer einen Spieler im Lauf der zweiten Halbzeit ein und schießt dieser
dann ein Tor, dann hat der Trainer „alles
richtig gemacht“ und mit
der Einwechslung „mal wieder ein glückliches Händchen
bewiesen“. Die Spieler,
die man immer kaugummikauend auf der Bank sitzen sieht und die, selbst nach der
60. Minute noch gut frisiert, manchmal eingewechselt werden, manchmal
nicht, nennt man auch „Joker.“ Typische
Spielergattung: Götze.
Elf im Gegensatz zum „Elfer“ (siehe nächstes Stichwort) handelt es sich bei der „Elf“ um die Mannschaft. Die Elf läuft auf. Sie siegt und sie verliert gemeinsam. Das zeichnet eine gute Elf aus. Eine Elf dagegen, die als Team schlecht funktioniert, „kann ihre Probleme nur über individuelle Klasse zu lösen versuchen“. Beispiel sind hierfür jedes Mal wieder die Franzosen. Weiteres siehe auch unter Stichwort „Freunde“. Der zwölfte Mann ist übrigens nicht der Schiedsrichter, sondern in den Genuss dieser Bezeichnung kommt das Publikum (alle anwesenden Fans, die das Team unterstützen).
Elfer Elf-Meter-Schuss, der als Strafstoß für eine Mannschaft gegeben wird. Sie muss den Ball dann nur noch ins Tor bugsieren. Leichter gesagt als getan. Vergebene Elfer stellen die fakultative Krisis eines Fußballspieles dar.
Ente ist die Abkürzung für Willi "Ente" Lippens (242 Bundesligaspiele/92 Tore). Er hatte O-Beine wie aus dem Bilderbuch, fummelte seine Gegner nach Belieben aus und war nie um einen Spruch verlegen. Er wurde wegen seines Gangs "Ente" genannt.
Heute wird der Gang des gleichnamigen Tiers perfekt von Robben verkörpert. Man munkelt, er halte mindestens 7 Enten in seinem Wohnzimmer, aber vielleicht ist das auch nur eine Ente. Die Welt des Geflügels hat es Robben besonders angetan; er fällt gern wie ein „sterbender Schwan“ im gegnerischen Strafraum.
Fallrückzieher
sieht super aus,
da der Spieler, der das Tor erzielen will, mit dem Rücken dazu steht und den
Ball über Kopf, im Liegen oder Sich-Hin-Legen, ins Tor schießen möchte. Gibt es
durch den Fallrückzieher ein Tor, dann war dieses „spektakulär“.
Gibt es kein Tor, dann war der Fallrückzieher „schön
anzusehen, und wäre es ein Tor gewesen, wäre es spektakulär gewesen“.
Fehler dürfen und sollen laut Bundestrainer
gemacht werden. Sie sollen deshalb gemacht werden, weil sie dann abgestellt werden müssen.
Feingeist eher untypischer Spieler, der technisch sauber
spielt und tiefenpsychologisch gesehen weibliche Anteile repräsentiert. Hat oft
ein Klämmerchen oder ein Band im etwas länger gehaltenen Haar. Foult selten. Denkt
vor dem Reden. Schüttelt dem Schiedsrichter nach dem Spiel aus Dank für
dessen Leistung die Hand (auch, wenn das Spiel verloren ging). Typische
Spielergattung: Pirlo (Italien).
Foul mehr oder weniger fiese Art, den Spieler durch unsaubere Mittel zu Fall zu bringen und/oder ihm den Ball abzunehmen. Oft ist es nicht leicht zu erkennen, wer wen gefoult hat, da es beliebt ist, dass nach dem Foul beide auf dem Rasen liegen (Opfer-Täter-Verwirrung, klappt allerdings beim Schiedsrichter fast nie).
Frei dieses Attribut kündigt, im Gegensatz zur Umgangssprache,
meistens Gefahr an oder einen Vorwurf an die Abwehrleistung einer Mannschaft. „So völlig frei darf ein Spieler
nicht vor dem gegnerischen Tor auftauchen“ (er tut es aber). Bei Torschüssen, die
nicht reingehen, kann der Vorwurf sich auch auf den unglücklichen Schützen
beziehen, denn er hat übersehen, dass „auf
der anderen Seite ein Spieler völlig frei stand“ (siehe auch: Blick).
Freistoß die
Frage ist immer, war er berechtigt und wer tritt ihn? Wird letzteres von
einem unbekannten Spieler oder einem Neuling übernommen, „dann ist das mutig – warum
nicht?“, tut dies ein Freistoßexperte und erzielt damit kein Tor, dann „kann er das besser“. Typische
Spielergattung: Ballack, Beckham (England), Schweini, und, der Alptraum aller
deutschen Fans, Rrrronaldo.
Freunde „Elf
Freunde sollt ihr sein.“ Freundschaft kann auf dem Spielfeld
anfangen, aber auch aufhören. Wenn sich ein Stürmer der einen Seite und ein
Verteidiger der Gegenmannschaft gegenseitig durch Zweikämpfe das Leben
schwer machen, dann „werden
diese beiden heute wohl keine Freunde mehr“.
Führungstor ein frühes Führungstor ist das, „was sich die Mannschaft
natürlich gewünscht hat“. Für
die gegnerische Mannschaft ist das frühe Führungstor „ein Schock, von dem sie sich
offensichtlich noch nicht erholt hat“.
Fußballgott ähnlich
wie ich griechischen Götterhimmel, wenngleich gar nicht im Ductus der
christlichen Kirche, gibt es mehrere. Meistens ausgesprochen attraktiv, manche
von ihnen gehen angeblich regelmäßig zum Kosmetiker (Ronaldo). Es gibt auch
weniger optisch aufgerüstete Götter, dafür aber großen „natürlichen
Respekt“ hervorrufend. Typische Spielergattung: Schweini.
Aber dem Christentum zur Ehre muss man erwähnen, dass der wahre Fußballgott tatsächlich eine einzige Gottheit ist, wenngleich natürlich im jeweiligen Nationaltrikot. Von ihr gibt es kein Bildnis, nur manchmal weltumspannende Zeichen (siehe auch Hand Gottes).
Gelbe Karte wird vom Schiedsrichter „gezückt“, um einen
Spieler zu verwarnen. Dieser Spieler sieht in der Regel absichtlich weg, so
dass man als Zuschauer an dem gelangweilten Gesicht eines Spielers erkennen
kann, dass dieser gemeint ist. Manchmal sieht der Spieler doch in Richtung des
Schiedsrichters, dann hat dies den Grund, dass er heftig gestikuliert, weil er
sich unschuldig fühlt. Dann „braucht
er sich dafür aber nicht zu beschweren“.
Gelbe Karte fordern
wer beim Schiedsrichter für einen anderen Spieler eine gelbe Karte fordert, hat
damit entweder Glück, oder er sieht selber eine (siehe Bibel: Wer andern eine
Grube gräbt...). Das Fordern der gelben Karte ist aus Sicht des Schiedsrichters
nämlich eine sog. „Unsportlichkeit“.
Genialität kommt häufig vor während Spielen. Genial ist es meistens, „in den Rücken der Abwehr zu spielen“. Auch Pässe können genial sein: als „genialer Pass in die Tiefe“, vor allem, wenn sie ein Tor einleiten. Dann sind sie rückblickend natürlich genial. Typischer Genialer, fast fußballgottgleich: Messi.
Geschenke a) werden gerne stellvertretend zwischen
beiden Kapitänen ausgetauscht, um zu zeigen, dass sich eigentlich alle lieb
haben. Das geschieht im Rahmen der Platzwahl. Vor dem Anpfiff werden die
Geschenke weggeräumt, damit sie nicht während des Spiels zertreten werden.
Meistens handelt es sich um blöde Wimpel.
b) Geschenke gibt es auch in unfreiwilliger Form. Das ist dann der Fall, wenn ein „Spieler völlig neben sich steht“ und einen so saublöden Pass spielt, dass der Gegner „nur noch dankbar einschieben muss“ (ins Tor, nicht in den Terminkalender).
Grätsche nicht gut aussehende, aber oft effektive
Art, dem Gegner den Ball abzunehmen. Wenn die Grätsche schlecht gemacht
oder der grätschende Spieler übermotiviert ist, spricht man auch in Anspielung
auf die gegnerische Verletzung von einer „Blutgrätsche“. Elegante Spieler haben selten
Grätschen nötig. Das tun sie nur im Notfall, dann opfern sie sich für die
Mannschaft auf und riskieren u.U. sogar eine Karte. Kriminelles Exemplar
diese Gattung: Gattuso. Schon der Name lässt dich erstarren. Süditaliener halt.
Hand
Gottes
geht ein Ball ins Tor, weil ein berühmter Spieler ihn dorthin mit der Hand
hinbefördert hat, dann wird dies geahndet oder fälschlicher Weise Tor gegeben.
Dann spricht man von der Hand Gottes.
Heiß kann sowohl eine gesamte Mannschaft sein
(in der Regel vor einem Spiel auf die Frage, ob die Mannschaft schon motiviert
sei) als auch der Ball. Wird dieser aufgeregt im Strafraum hin – und
hergekickt und man hat nach einigen Pässen immer noch das Gefühl, die Kuh
sei noch nicht vom Eis, dann ist „der
Ball noch heiß“.
Hintermannschaft diese ist sozusagen der
beste Freund des Torwarts. Lässt sie ihn im Stich, dann schimpft er mit seiner
Hintermannschaft.
Hummels bestaussehender, sensibler Künstler mit
Köpfchen und Kopfball-Erfolgen.
Höchststrafe dieser Ausdruck wiederum hat nichts mit schiedsrichterlichen Entscheidungen zu einer Strafkarte oder einem Strafstoß zu tun, sondern er bezeichnet gefühlte Blamagen wie
1. ein Spieler wird durch einen gegnerischen Spieler „getunnelt“ (siehe Tunnel); ist besonders schlimm, wenn der Torwart getunnelt wird.
2. ein Spieler wird schon früh vom Trainer ausgewechselt (besonders schlimm, wenn der Spieler berühmt ist. Dann ist es eine „Majestätsbeleidigung“. Typische Spielergattung: Ronaldo, Figo. Aber auch Spieler ohne o , wie früher Beckham oder neuerdings der gebeutelte Özil, können Höchststrafegefühle bekommen).
Hundertprozentige sichere Torchance, die nur solche Versager wie z.B. Kevin
Kurani und ähnliche Spieler vergeben. Werden dann zur Strafe nicht mit auf´s
Turnier genommen. Hat der Trainer sie doch mitgenommen und „gibt Ihnen eine Chance“, „ihre
Ladehemmung zu überwinden“, dann
raufen sie sich die Haare, wenn ´s wieder nicht klappt.
Joker Spieler, den der Trainer gerne als
Einwechselspieler spät ins Spiel bringt und von dem man daher meistens bis zu
diesem Zeitpunkt vergessen hat, dass er die ganze Zeit auf der Bank saß. Wird
ein Joker eingewechselt, kommentiert der Sprecher, ob und in welcher Minute
nach Einwechslung bei welchem Spiel der Joker zuletzt ein Tor gemacht hat.
Typische Spielergattung : früher Scholl, Zickler. Zurzeit Götze, Schürrle.
Sprinten meistens so schnell auf den Platz, dass man glaubt, es sei ein
Zeitraffer eingestellt.
Karton da die Verwarnungskarten aus
Karton bestehen, ist der „gelbe
Karton“ eine bei
Kommentatoren beliebte terminologische Abwechslung zur „Karte“. Manche
Schiedsrichter nesteln solange an ihrer Hosentasche herum, bis sie aus Versehen
beide Kartons – den roten und den gelben – herausgezogen haben, obwohl sie nur
den gelben hochheben wollen. Macht den Zuschauer kurz unruhig. Aus diesem Grund
wurde die geographische Kartentrennung eingeführt: in der Brusttasche die gelbe
und in der Gesäßtasche die rote; welche ihren Namen ja nun weg hat (siehe
Arschkarte).
Kasten andere Bezeichnung für das Tor. Ist
ziemlich groß, wenn man selbst drinsteht. Hauptaufgabe des Kastens ist es, „sauber zu bleiben“.
Klinsmann Sohn eines Bäckers. Während des Spiels
sitzt er mit Anzug und Hemd, aber ohne Krawatte, am Spielfeldrand und man
nennt ihn „Klinsmann“ oder auch „USA-Nationaltrainer“ oder „Nationaltrainer
Jürgen Klinsmann“. Zwischen zwei Spielen nennt man ihn nicht Klinsmann, sondern „Klinsi“.
Kreisklasse übles Schimpfwort, um die Leistung einer
Mannschaft abzuqualifizieren. Wenn eine Mannschaft „auf dem Niveau der
unteren Kreisklasse spielt“, dann „hat sie den Sieg nicht verdient“ und „muss froh
sein, dass das Ergebnis nicht noch höher ausgefallen ist“.
Lahm im
Gegensatz zu seinem Namen ziemlich schnell. Schlägt an der linken Seitenlinie
die berühmten Lahm´schen Haken, weil er ein Linksfuss ist und sich immer wie
ein Hase wirkend in Position bringen muss. Sieht aus wie ein „Hemd“, aber wenn
er den Mund zuhat, wirkt er nicht ganz so unattraktiv (selten).
Löw rollkragentragender mit seinem Co-Trainer Flick auftretender,
inzwischen auf dem Zenit seines Erfolges stehender schwäbischer Bundestrainer.
Typischer Begriff „Spezialkräfte“.
Luft die Wertschätzung des
Schiedsrichters ist ein sehr sensibles Pflänzchen. So gilt er zum Beispiel als
„Luft“, wenn der Ball ihn berührt.
Luftpumpe die Luftpumpe ist Ausdruck für einen Spieler der nix drauf hat und
sich nur aufbläst.
Mann wichtige Vokabel, um zum
Ausdruck zu bringen, dass es beim Fußball nicht um ein Kaffeetrinken geht.
Gehen die Spieler „nicht
richtig auf den Mann“, dann
bedeutet das, dass sie die „Manndeckung“ vernachlässigen. Berti Vogts
nannte das „Nachsetzen“.
Bei schlimmen Fouls geht der Spieler nicht auf den Ball, „nur auf den Mann“.
Mittelfeld es ist wichtig, das Mittelfeld zu beobachten und
zu kommentieren. Im Mittelfeld spielt sich sozusagen das Herz des Spiels ab, es
gilt als Systemsteuerung der Mannschaft. Im Mittelfeld muss „frühzeitig attackiert werden“, hier geschieht außerdem das „Umschalten von Abwehr
auf Angriff“. Wird ein
Spiel aus nicht unmittelbar einleuchtenden Gründen verloren, dann lag es
wahrscheinlich daran , dass „das
Mittelfeld zu ideenlos war“. Gehen
die Spieler einer Mannschaft „im Mittelfeld
spazieren“, dann sind ihre Gegenspieler offenbar faul, ausgepumpt oder
unmotiviert. Kommentare zum Mittelfeld eignen sich hervorragend, um langweilige
Phasen zu überbrücken und um Kenntnis zu dokumentieren.
Neuer weltbester
Torhüter der Gattung „mitspielender
Torhüter“. Diese
irreführende Bezeichnung soll ausdrücken, dass er auch per Fuß mit dem Ball
umgehen kann. So gut, dass er manchmal beim Mitspielen vergisst, dass er auch
noch das Tor zu hüten hat. In manchen Situationen kannst du nur am Trikot
erkennen, dass er eigentlich der Torhüter ist. Siehe auch Stichwort „Nummer
zwei“.
Nominierung Vorgang vor einem wichtigen
Turnier, bei welchem solche Flachzangen wie Kurani zuhause bleiben
müssen. Nominierungen geschehen manchmal unerwartet (angeblich) und per
Telefon. Der betreffende Spieler sitzt meistens gerade mit seiner Freundin beim
Italiener und ist „total überrascht und möchte natürlich seiner
Aufgabe 100 Prozent gerecht werden“.
Nummer zwei hiermit meint man Weidenfeller. Gilt als
altersweise und seelisch gereift. Läuft
Weidenfeller raus, "muss er ihn" (den
Ball), wie alle Torhüter, "haben".
Bei ihm kann es nicht sein, dass er nur rausläuft, um einen Mitspieler zu
verdreschen (typische Spielergattung für letzere Abnormität: Kahn).
Menschlicher Lichtblick. Unterstützt die Nummer eins (siehe auch: Neuer),
anstatt ihm nachts die Reifen aufzustechen.
Pass auch
tödlicher Pass, ist ein Pass genau in die "Schnittstelle" der Abwehr,
die zu einer 100%igen Torchance wird.
Platz die Wahrheit liegt auf dem Platz. Dort gibt ein
reifer Spieler die Antwort.
Poldi Kurzname von Podolski.
Seit er in Köln dauernd Tore schoss, gilt er als Hoffnungsträger der Nation.
Gemeinsam mit Basti (siehe dort) gilt er als Spaßmacherteam der deutschen Elf.
Früherer Spitzname dieses Duos : „Die
jungen Wilden“. Heute zu
den Alten zählend.
Punkt hier ist nur ein Punkt gemeint : Der
Elf-Meter-Punkt. Wenn „der
Schiedsrichter auf den Punkt zeigt“, kann
man nichts mehr machen. Das Publikum pfeift (Punkt der gegnerischen Mannschaft)
oder tobt (Punkt der favorisierten Mannschaft). Insofern gibt es zwei Punkte.
Räume
sind vor allem dazu da, sie eng zu machen.
Rasen 28mm hoch geschnittener Spielfeldbelag.
Rasenfehler dienen als beliebte Ausrede für schlechte Spiele. Ist der
Kommentator ein schon etwas älteres Semester, spricht er statt vom Rasen
auch gerne mal vom „Geläuf“.
Rauslaufen beliebte Tätigkeit des Torwarts, wenn ein Ball
hoch und weit vor das Tor kommt und er sich auf seine Hintermannschaft nicht
verlassen kann. Nach einem ungeschriebenen Fußballgesetz begibt er sich beim
Rauslaufen in ein Risiko, denn „wenn er rausläuft, muß er ihn haben“.
Reporter es gibt Langweiler und wirklich coole
Mikrofon-Künstler. Zu letzteren gehört Bela Rethy nicht. Typischer Kommentar:
„die Oma des Spielers X hat vor 46 Jahren mit der U-21 Frauenmannschaft beinahe
den 3. Platz belegt“.
Der absolute Kaiser der
Mikrofon-Stars ist dagegen Marcel Reif. Typischer Kommentar, zur Frisur des
gerade dribbelnden Ribery: „da hat der Figaro wohl nach Gehör geschnitten“.
Sack führt eine Mannschaft 1: 0, dann könnte sie mit
einem weiteren Tor kurz vor dem Schlusspfiff „den
Sack zu machen“. Aber sie
darf nach gelungenem Sackschluß nicht an Disziplin nachlassen, denn „es
wäre nicht das erste Mal, dass in der Nachspielzeit noch gegnerische Tore
fallen“ und die „Mannschaft darf jetzt auf
keinen Fall den Fehler machen, zu selbstgefällig zu werden“.
Sauberkeit im Fußball wird, anders
als man vermuten könnte, viel Wert auf Sauberkeit gelegt. Der Torwart „hält seinen Kasten sauber“,
wenn das Spiel zu null endet und wenn der Torwart besonders zuverlässig dabei
wirkte, dann hat er „seinen Kasten blitzsauber gehalten“. Komische Szenen mit dahingerafften
Stürmern und ebenfalls fallenden Verteidigern der gegnerischen Mannschaft am
oberen Ende des Strafraumes erzeugen den Eindruck, „ganz sauber war diese Attacke
nicht“. Von wesentlicher
Bedeutung für die defensive Leistung des Mittelfeldes ist außerdem der sog. „Staubsauger“. Das ist ein unermüdlicher Spieler, der
versucht, seiner Hintermannschaft einen sauberen Arbeitsplatz zu verschaffen,
indem er „im hinteren Mittelfeld alles abräumt“. Typische
Spielergattung: Khedira, Rudy. Früher bei Bayern: Jeremies (als Staubsauger
geboren). Staubsauger sind meistens stille, aber effiziente Naturen, die sich „unermüdlich in den Dienst der
Mannschaft stellen“ und „sich völlig aufreiben“. Manchmal werden sie auch „Rasenmäher“ genannt.
Schiedsrichter Mann, der „im
Strafraum für Ruhe sorgt“, „die beiden Streithähne
miteinander versöhnt“, der,
wenn er der gegnerischen Mannschaft keinen Elfmeter zugesteht, „Fingerspitzengefühl beweist“ und dann, wenn sich „im Spiel jetzt die Nickligkeiten
häufen“, härter
durchgreifen muss.
Schweini auch Basti genannt. Sebastian
Schweinsteiger ist der beste Freund von Poldi (Podolski). Redet bayerisch. Ist
ein „fussballerisches
Eigengewächs“ des FC
Bayern. Ist im Grunde noch recht grün hinter den Ohren, aber
selbstbewusstseinsmäßig derzeit absolut auf der Überholspur. Wenn er
gradlinig spielt, ist er am besten. Kritiker werfen ihm zu viele „Zirkusnummern“ vor, mit denen Schweini zeigen
will, dass Fußball Spaß macht (womit er außerdem auch gerne teure
Angebote aus der Premier League anlockt und prüft).
Selbst antreten wenn ein Spieler gefoult wird
und einen Freistoß rausholt, sollte er gemäß eines ungeschriebenen Gesetzes der
Fußball-Magie „nicht selbst antreten“. Aber daran halten sich meistens nur
diejenigen Spieler, die sowieso keine Freistoß-Künstler sind. Die anderen „treten selbst an“. Das kann Unglück bringen.
Sieg Siege können „verdient, nicht unverdient,
glanzlos oder schmeichelhaft“ sein.
Sommerfußball bedeutet, der Zuschauer langweilt
sich. Dann sagt man, „das
Spiel dümpelt dahin“.
Spitze Spitzen (gemeint sind die
Stürmer, die ganz vorne stehen, nicht zu verwechseln mit Spitzenspielern) haben
es psychisch schwer. Häufig werden sie „vorne
zu sehr alleingelassen, „nicht
genug bedient“ oder „finden keinen Anschluß an das
Mittelfeld“. Hier blitzt
das Motiv des lonesome rider auf, der gegen den Sonnenuntergang einsam in die
Prärie reitet.
Stadion ist ein Stadion ausverkauft, hört man dies in
der Regel schon vor dem Anpfiff durch den Kommentator. Um das noch
dramaturgischer auszugestalten, sagt dieser manchmal auch, das Stadion sei „picke-packe voll“.
Steuerliches
ein Spieler, der überall auftaucht, „macht
Kilometergeld“.
Stürmerfoul Abart des üblichen Fouls, das der Verteidiger am
Stürmer der gegnerischen Mannschaft verübt. Hier foult der Stürmer. Der –
unaufgeregte – stille Kommentar „Stürmerfoul!“ sorgt für Ansehen, da er
Fachkenntnisse beweist.
Torchance es gibt 100%ige, die „muss er machen“. Vergebene oder verwertete
Torchancen sind die Essentials bei den Nach-dem-Spiel-Interviews auf die Frage,
warum die eigene Mannschaft gewonnen bzw. verloren hat.
Trainer das Gesicht des Trainers wird
mehrfach während des Spiels eingeblendet und der Kommentator liest daran ab, wie
er sich selber fühlt.
Trainergespann besteht aus dem Cheftrainer
und einem Assistenten. Den Assistenten erkennt man daran, dass er meistens
Zettel in der Hand hat und nicht ganz so attraktiv ist wie der Trainer.
Bei wichtigen Spielen kriegt man allenfalls den Assistenten und niemals den
Trainer während der Halbzeitpause an´s Mikrofon.
Underdog
ein
underdog, der gut mitspielt, zeigt dem „haushohen Favoriten die eigenen
Grenzen auf“ und „lässt ihn nicht gut aussehen“. Geht das Spiel unentschieden aus, dann
feiert dies der underdog als „einen
Achtungserfolg“.
Verladen hat nichts mit Transporten zu tun. Verladen wird
meistens ein gegnerischer Abwehrspieler vom Stürmer, der solange
körpersprachlich aktiv hin- und herwedelt, bis der Gegner durcheinander
ist und sich in Bezug auf die Richtung, die der Stürmer dann endlich nimmt,
irrt. Siehe auch „Austanzen“. Ein Starspieler „lässt
sich nicht so leicht verladen“.
Wach ein „Hallo-Wach-Effekt
für die Hintermannschaft“ liegt
vor, wenn ziemlich zu Anfang des Spiels beinahe ein Tor gegen sie gefallen
wäre. Oft war die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt des Spiels „noch gar nicht richtig auf dem
Platz“.
Wehtun Fouls können mehr oder weniger schmerzen. Die
Stelle, „an der es Männern
so richtig weh tut“, wird von Kommentatoren der öffentlich-rechtlichen
Sender aus Rücksicht auf mitzuschauende Frauen nicht explizit benannt.
Zeit
schinden Spieler der führenden
Mannschaft haben es vor Abpfiff des Spiels nicht sehr eilig. Wenn jemand z.B.
einen Einwurf machen soll, blättert er vorher nochmal die Seite um, im Buch,
das er gerade liest - Zitat von Marcel Reif - (siehe auch Reporter).
Zitate und Sprüche
Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift (Franz Beckenbauer).
Das Runde muss ins Eckige.
Der Klinsi und ich sind schon ein gutes Trio (Fritz Walter).
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten (Sepp
Herberger).
Grau ist alle Theorie - entscheidend is auf'm Platz.
Flach spielen - hoch gewinnen.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu
(Jürgen Wegemann).
Zwölfter Mann ist das Publikum. Wichtig, um
die Mannschaft anzufeuern. Hat der zwölfte Mann nicht viel Interessantes zu
sehen, „feiert es sich selbst“ durch
besondere Gesänge, deren aktueller Bezug zum Spiel nicht immer noch
offensichtlich ist. Der zwölfte Mann pfeift, wenn der Schiedsrichter mit
seinem Pfiff daneben lag.